Wann:
24. Januar 2019 um 19:30 – 20:30
2019-01-24T19:30:00+01:00
2019-01-24T20:30:00+01:00
Wo:
Historisches Rathaus, Michelstadt

Paul Meissner gehört zu jener Generation von Baukünstlern zwischen „Späthistorismus“ und „früher Moderne“, die bisher gerade aufgrund ihrer Mittlerstellung noch zu wenig beachtet wurden. Dabei hat er als Architekt, Hochschullehrer und Denkmalpfleger vor allem in der Rhein-Main-Region durchaus beachtenswerte Spuren hinterlassen. Seine architektonischen Hauptwerke sind die Landeshypothekenbank in Darmstadt (1905-1909), die Kaiser-Wilhelm Brücke in Trier (1912/13) sowie das Opelwerk in Rüsselsheim (1911-1923). Als Denkmalpfleger hat er sich für die Restaurierung und behutsame Erneuerung einzelner Bauwerke eingesetzt und damit die charakteristischen Ortsbilder vieler hessischer Dörfer und Kleinstädte bewahrt. So geht z.B. auf ihn die denkmalgerechte Freilegung des Fachwerks des Michelstädter Rathauses im Jahre 1903 zurück. Daneben war Meissner seit 1909 als Hochschullehrer an der Technischen Hochschule in Darmstadt tätig. Als er sich im März 1933 weigerte, als Dekan der Architekturfakultät die Hakenkreuzflagge zu hissen, wurde er seiner Ämter enthoben und starb wenige Tage nach Beginn des Zweiten Weltkriegs.

Das Archiv der Technischen Universität verfügt über den privaten Nachlass Meissners. Dieses Material wird derzeit in einem Projekt erschlossen und im September 2019 in einer Ausstellung im Kunstforum der Technischen Universität Darmstadt der Öffentlichkeit präsentiert. Der Vortrag gibt einen ersten Einblick in die Ergebnisse dieses Ausstellungsprojekts.

Wir bedanken uns beim Architekten Beckenhaub + Hohm für die freundliche Unterstützung. Anmeldungen unter Telefon 06062-70385 oder per E Mail odenwald-akademie@odenwald